🔍 Hinweis: Was Patienten unter „großem Blutbild“ verstehen – und was es wirklich bedeutet
In der medizinischen Praxis versteht man unter dem großen Blutbild die Erweiterung des kleinen Blutbilds durch die Differenzierung der weißen Blutkörperchen. Es gibt Auskunft über den Immunstatus, also z. B. ob ein Infekt bakteriell oder viral bedingt ist.
Viele Patient:innen erwarten bei der Nachfrage nach einem „großen Blutbild“ jedoch zusätzlich Organwerte wie Leber-, Nieren- oder Cholesterinwerte. Diese gehören aus medizinischer Sicht nicht zum großen Blutbild – können aber bei Bedarf zusätzlich bestimmt werden.
👉 Daher klären wir bei jeder Laboranfrage gemeinsam, welche Werte wirklich sinnvoll und medizinisch angebracht sind – für Klarheit und eine zielgerichtete Diagnostik.
1. Kleines Blutbild – Basis der Blutwerte beim Hausarzt
Das kleine Blutbild ist ein grundlegender Baustein der Diagnostik. Es zeigt, wie Ihr Körper mit Sauerstoff versorgt ist und ob eine Entzündung vorliegt.
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Hämoglobin (Hb): Trägt Sauerstoff durch den Körper. Ist der Wert zu niedrig, kann eine Blutarmut vorliegen.
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Erythrozyten: Die roten Blutkörperchen versorgen Zellen mit Sauerstoff.
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Leukozyten: Weiße Blutkörperchen steigen bei Infektionen, da sie Teil der Abwehr sind.
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Thrombozyten: Sie sorgen dafür, dass das Blut bei einer Verletzung gerinnt.
👉 Beispiel: Bei einer Erkältung sind die Leukozyten oft leicht erhöht. Dadurch erkennt man, dass das Immunsystem aktiv ist.
2. Großes Blutbild – genauere Informationen für den Hausarzt
Das große Blutbild gibt weitere Hinweise auf den Zustand Ihres Immunsystems. Es zeigt, welche Art von weißen Blutkörperchen vermehrt sind.
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Lymphozyten: Sie sind oft bei viralen Infekten erhöht.
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Neutrophile: Sie steigen bei bakteriellen Infekten an.
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Monozyten, Eosinophile, Basophile: Diese Werte verändern sich z. B. bei Allergien oder länger bestehenden Entzündungen.
Außerdem wird oft der CRP-Wert (C-reaktives Protein) gemessen. Dieser steigt schon früh bei Entzündungen im Körper. Deshalb ist er ein hilfreicher Frühwarnwert.
3. Organwerte verstehen – Leber, Nieren, Stoffwechsel
Zusätzlich prüfen wir in der Praxis oft Werte, die etwas über Ihre Organe aussagen. Diese ergänzen das Blutbild sinnvoll.
Leberwerte:
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GPT, GOT, GGT, AP: Steigen z. B. bei Leberproblemen oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente.
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Bilirubin: Zeigt, wie gut alte Blutbestandteile abgebaut werden.
Nierenwerte:
Stoffwechsel:
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Blutzucker & HbA1c: Zeigen, ob ein Diabetes vorliegt oder sich entwickelt.
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Cholesterin & Triglyzeride: Diese Werte helfen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkennen.
👉 Wichtig: Diese Werte hängen stark vom Lebensstil ab – Ernährung, Bewegung und Gewicht spielen eine große Rolle.
4. Was tun bei auffälligen Blutwerten?
Nicht alle Abweichungen sind bedenklich. Manche entstehen durch harmlose Ursachen:
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kurzfristige Infekte
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Medikamente oder Nahrung
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körperliche Anstrengung
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Flüssigkeitsmangel
Deshalb schauen wir uns Ihre Werte immer im Zusammenhang mit Ihren Beschwerden und Ihrer Vorgeschichte an. Nur so treffen wir fundierte Entscheidungen.
Fazit: Blutwerte verstehen beim Hausarzt – persönlich & verständlich
Blutwerte zu verstehen gibt Ihnen Sicherheit – vor allem, wenn man die Zahlen im Zusammenhang erklärt bekommt. In der Hausarztpraxis am Salinenpark nehmen wir uns die nötige Zeit, um Ihre Fragen zu beantworten.
👉 Möchten Sie Ihre Blutwerte prüfen oder einen Check-up machen? Vereinbaren Sie Ihren Termin telefonisch oder direkt online – wir sind für Sie da.